Die Schilddrüse ist in hohem Maße für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit verantwortlich. Sie ist das Stellwerk der Energieversorgung unseres Körpers, und das bedeutet: Alle Organe – vom Herz bis zur Haut –unterliegen ihrem Einfluss. Ist ihre Funktion gestört, betrifft das den gesamten Körper. Auch ein unerfüllter Kinderwunsch und Fehlgeburten können ihre Ursache in einer Schilddrüsenfunktionsstörung haben.
Ob eine Schilddrüsenerkrankung vorliegt, wird vom Hausarzt festgestellt. Dies geschieht durch eine Blutabnahme und eine Ultraschalluntersuchung der Drüse. Danach entscheidet sich, ob weitere Untersuchungen, wie zum Beispiel eine Schilddrüsen-Szintigrafie bei einem Nuklearmediziner oder spezielle Laboruntersuchungen erforderlich sind.
Die Schilddrüsenunterfunktion ist oft Folge einer chronischen Entzündung, meistens einer Hashimoto-Autoimmunerkrankung. Der Körper bildet dabei Antikörper gegen das eigene Schilddrüsengewebe. Die Krankheit ist eine der häufigsten Autoimmunerkrankungen überhaupt und wird mit Schilddrüsenhormontabletten behandelt.
Eine Schilddrüsenüberfunktion kann unterschiedliche Ursachen haben. Möglich ist die Basedow-Erkrankung, auch eine Autoimmunerkrankung, die oft mit einer Gesamtorganvergrößerung einhergeht. Auch gutartige heiße Knoten, die isoliert in der Schilddrüse liegen, können zur Überfunktion führen, indem sie unkontrolliert Schilddrüsenhormone produzieren.
Die Behandlung erfolgt mit Medikamenten, die die Hormonproduktion drosseln, einer Radiojodtherapie, um das Schilddrüsengewebe zu reduzieren oder einer operativen Organverkleinerung.
Eine Vergrößerung der Schilddrüse ohne Funktionsstörung wird Struma genannt und ist meistens durch einen Jodmangel bedingt. Die Einnahme von Jod oder Schilddrüsenhormonen, oft auch beides in Kombination, verhindert ein weiteres Organwachstum und führt oft zur Schilddrüsenverkleinerung.