In diesen Fällen könnte zukünftig die elektrische Stimulation der Barorezeptoren am Karotissinus eine Alternative zu den bisherigen Therapieformen darstellen.
Bei dieser Methode werden so genannte Baroreflexschrittmacher als Elektroden operativ um die Halsschlagader gelegt. Aktuell konnte erstmals gezeigt werden, dass sich das vegetative Nervensystem auf diese Weise tatsächlich beeinflussen läßt. Eine sechsminütige Stimulation der Rezeptoren führt direkt zu einer ausgeprägten Senkung des systolischen Blutdruckes (erster Wert der Messung) um 32 mmHg.
Auch die Herzfrequenz wurde reduziert. Wissenschaftler der medizinischen Hochschule Hannover erwarten einen Einsatz des Gerätes in der breiten Patientenversorgung bei medikamentös nicht ausreichend einstellbarer Bluthochdruckerkrankung innerhalb der nächsten 1-2 Jahre.
Da die Implantation des Schrittmachers nicht ganz ohne Risiken ist, wird diese Methode zunächst besonders gefährdeten Patienten vorbehalten bleiben.
Die weiteren Erfahrungen müssen zeigen, ob sich mit ihr der Blutdruck auch dauerhaft senken lässt. Es bleibt zu hoffen, dass sich dieses Prinzip dauerhaft als Alternative zur Tabletteneinnahme im breiten Einsatz etabliert.