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Fragen und Antworten zu den zwei verschiedenen Grippeimpfungen

Geschrieben in Aktuelles > Allgemeinmedizin am
Wir werden oft zum Sinn und Unsinn der Impfung gegen die Schweinegrippe gefragt. Leider ist es uns nicht möglich, Prognosen über die Entwicklung in diesem Winter abzugeben. Auch die oft angesprochenen Nebenwirkungen sind für uns schwer zu beurteilen, da wir uns bei dieser Impfung auf Neuland bewegen.

Um Ihnen dennoch die wichtigsten Fragen zu beantworten, haben wir die Informationen des Gesundheitsamtes Münster unten angefügt.

Weitere Infos finden Sie im Internet:

Ist eine Impfung gegen die Neue Grippe („Schweinegrippe“) überhaupt sinnvoll?

Ja. Wie bei Kinderlähmung, Diphtherie und anderen ansteckenden Krankheiten ist auch bei der neuen Grippe die Impfung der wirksamste und sicherste Schutz.

Die Neue Grippe („Schweinengrippe“) verläuft in den meisten Fällen doch sehr mild – warum sollte man sich trotzdem impfen lassen?

Niemand kann den weiteren Verlauf der Neuen Grippe („Schweinegrippe“) derzeit mit Sicherheit vorhersehen. Bereits jetzt kommt es – vor allem bei Personen, die eine besondere Gefahrdung aufweisen – auch zu sehr schweren Krankheitsverläufen. Grippeviren können sich zudem leicht verändern und dann allgemein schwerere Krankheiten verursachen.

Was haben die Erfahrungen aus früheren Pandemien gezeigt?

In früheren Pandemien gab es häufig nach einem zunächst milden Verlauf der Krankheit eine zweite, deutlich schwerere Welle von Erkrankungen.

Wird es im Spätherbst und Winter zwei verschiedene Grippetypen nebeneinander geben?

Ja. Es wird eine gleichzeitige Verbreitung der üblichen saisonalen Grippe („Wintergrippe“) und der Neuen Grippe („Schweinegrippe“) erwartet.

Schützt die Impfung gegen die Neue Grippe („Schweinegrippe“) auch gegen die saisonale Grippe („Wintergrippe“)?

Nein. Da die saisonale Grippe („Wintergrippe“) von anderen Grippeviren ausgelöst wird, ist eine eigene Impfung erforderlich.

Wann sollte man sich gegen die saisonale Grippe („Wintergrippe“) impfen lassen?

Wenn man zu den Risikogruppen zählt, am besten sofort. Der Impfstoff steht bereits zur Verfügung.

Kann sich jeder impfen lassen?

Ja. Jeder, der geimpft werden möchte, kann eine Impfung bekommen. Personen mit erhöhtem Risiko sollen allerdings zuerst geimpft werden. Im Verlauf der Zeit können sich dann alle impfen lassen, die das wünschen.

Wer soll zuerst geimpft werden, wer später?

Zunächst sollen Beschäftigte in Gesundheitswesen und Wohlfahrtspflege, bei Polizei und Feuerwehr geimpft werden. Vorrang haben auch Menschen mit Grunderkrankungen und Schwangere.

Warum ist die Impfung für bestimmte Berufsgruppen wie medizinisches Personal so wichtig?

Medizinisches und pflegendes Personal hat in Krankenhäusern, Arztpraxen und Pflegeheimen direkten Kontakt zu erkrankten Patienten. Um sie zu schützen, zu vermeiden, dass sie die Erkrankung weitergeben und um die medizinische Versorgung sicherzustellen, ist eine Impfung deshalb besonders wichtig. Das gilt auch für Mitarbeiter, die z. B. bei Polizei und Feuerwehr für die Aufrechterhaltung des öffentlichen Lebens wichtig sind.

Warum sollten sich vor allem Menschen mit Grunderkrankungen impfen lassen?

Menschen mit Grunderkrankungen haben ein deutlich erhöhtes Risiko, besonders schwer krank zu werden.

Wer zählt zur Gruppe der Menschen mit Grunderkrankungen?

Das sind vor allem Menschen mit chronischen Erkrankungen der Atmungsorgane, chronischen Herz-Kreislauf-, Leber- und Nierenkrankheiten. Dazu gehören auch Diabetiker und Menschen mit Stoffwechselkrankheiten oder Krebserkrankungen, mit neurologischen und neuromuskulären Grundkrankheiten, angeborenen oder erworbenen Immundefekten und HIV-Infektion.

Warum sollten sich auch Schwangere impfen lassen?

Bei Schwangeren verändert sich das Immunsystem. Es ist schwächer ausgeprägt, damit es nicht zu Immunreaktionen gegen den Embryo bzw. Fötus kommt. Deshalb besteht nach derzeitigem Kenntnisstand bei schwangeren Frauen die erhöhte Gefahr eines schweren Verlaufs der Erkrankung. Das Risiko steigt mit der Dauer der Schwangerschaft.

Ist es nicht riskant, eine Schwangere zu impfen?

Der Nutzen einer Impfung gegen die Neue Grippe („Schweinegrippe“) muss sehr sorgfältig gegen mögliche Risiken abgewogen werden. Wegen des im Laufe der Schwangerschaft zunehmenden Risikos wird eine Impfung ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel empfohlen.

Sind alte Menschen besonders gefährdet?

Nein. Die bisherigen Erkenntnisse zeigen, dass vor allem jüngere Menschen von Ansteckung und schweren Krankheitsverläufen betroffen sind. Personen über 60 Jahre scheinen gegenüber der Neuen Grippe („Schweinegrippe“) über eine gewisse Grundimmunität zu verfügen.

Gilt das auch für die saisonale Grippe („Wintergrippe“)?

Nein. Menschen über 60 Jahre haben bei der saisonalen Grippe ein deutlich höheres Risiko für schwere Krankheitsverläufe. Eine Impfung ist deshalb in jedem Fall ratsam.

Können auch Säuglinge geimpft werden?

Der Impfstoff ist für Kinder unter sechs Monaten nicht zugelassen. Zu ihrem Schutz ist es deshalb sinnvoll, dass die allgemeinen Hygiene-Empfehlungen eingehalten werden. Man geht davon aus, dass der Immunschutz der Mutter dem Neugeborenen „mitgegeben“ wird, wenn die Mutter geimpft wurde.

Wie kann man Kinder sonst noch schützen?

Säuglinge und Kinder unter 2 Jahren sollte man gegen Pneumokokken impfen lassen. Damit wird das Kind vor einer Lungenentzündung geschützt, die oft als Folge einer Grippeinfektion auftritt. Die Kosten für die Impfung tragen die gesetzlichen Krankenkassen oder privaten Krankenversicherungen.

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