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PSA-Test zur Früherkennung von Prostatakarzinomen

Geschrieben in Aktuelles > Allgemeinmedizin am
Nach einem Kommentar der Deutschen Gesellschaft für Urologie ist die Bestimmung des prostataspezifischen Antigens auch nach den aktuellen Ergebnissen der Studien eine unverzichtbare Maßnahme zur Früherkennung eines Prostatakarzinoms. In Ermangelung sicher einsetzbarer Alternativverfahren mit entsprechender Aussagekraft sollte auf diese Methode nicht verzichtet werden.

Sie stellt als eine von vielen Maßnahmen im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen allerdings eine individuelle Gesundheitsleistung dar (IGeL). Das heißt, die Kosten werden derzeit nicht durch die Gesetzlichen Krankenversicherung erstattet. Gleichwohl hält die Diskussion über den Nutzen der Screeningmethode unter Wissenschaftlern, Leistungserbringern, Kostenerstattern und nicht zuletzt Patienten an.

Wenn man bedenkt, dass im Durchschnitt jährlich 20 Patienten mit einer bösartigen Erkrankung der Prostata in jeder urologischen Praxis in Deutschland entdeckt werden, möchte man den Sinn und die Bedeutung der PSA-Bestimmung nicht in Frage stellen.

Mit dem frühzeitigen Einsatz des Verfahrens in jüngeren Jahren lässt sich Zeit gewinnen, in der der Verlauf des PSA-Wertes beobachtet werden kann, um zwischen Notwendigkeit der Beobachtung und Therapieeinleitung zu entscheiden. Langfristig können so unnötige Biopsien und Therapien vermieden oder berechtigt auf einen späteren Zeitpunkt verlegt werden.

Die aktuelle Prostata-Karzinom-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Urologie umfasst folgende Grundsätze:

  • Männern mit dem Wunsch nach einer Früherkennungsuntersuchung auf ein Prostatakarzinom soll die Bestimmung des PSA und eine rektale Fingeruntersuchung empfohlen werden.
  • Zuvor soll der Arzt über die Aussagekraft von positiven und negativen Testergebnissen und gegebenenfalls notwendig werdende Maßnahmen wie Biopsie der Prostata, Behandlungsoptionen und deren Risiken aufklären.
  • Die PSA-Bestimmung sollte nur Männern im Alter ab 40 Jahren und mit einer wahrscheinlichen Lebenserwartung von mehr als 10 Jahren angeboten werden.
  • Bei einem solchermaßen frühzeitigen Beginn (statt bisher ab dem 50. Lebensjahr) könnte der PSA-Verlauf 10 Jahre länger beobachtet werden. Dadurch lässt sich möglicherweise besser zwischen bestehender und fehlender Therapiebedürftigkeit unterscheiden.
  • Es sollen nur quantitative Testverfahren angewandt werden. PSA-Teststreifen eignen sich nicht zur Früherkennungsuntersuchung, da ihre Zuverlässigkeit im entscheidenden Wertebereich nicht ausreichend ist.
  • Ein erhöhter PSA-Wert soll unter Berücksichtigung möglicher Störfaktoren kontrolliert werden. Diese könne liegen in der Verarbeitung und dem Transport der Probe. Aber auch beim Patienten selbst sind sie zu finden: z. B. eine akute Entzündung der Prostata, ein Harnverhalt, eine vorhergehende Darmspiegelung oder die Anlage eines Katheters können den PSA-Wert beeinflussen.
  • Ein PSA-Wert kleiner als 2 ng/ml sollte in einem Intervall von 2 Jahren oder individuell auch in längerem Abstand kontrolliert werden. Bei Werten über 2 ng/ml sollte ein Untersuchungsintervall von einem Jahr eingehalten werden.
  • Die Biopsie der Prostata sollte bei Vorliegen von mindestens einem der folgendem Kriterien empfohlen werden.
    • kontrollierter PSA-Wert über 4 ng/ml bei erstmaliger Früherkennungsuntersuchung
    • auffälliger Abtastbefund bei der rektalen Fingeruntersuchung
    • auffälliger PSA-Anstieg.

Zusammenfassend bleibt festzuhalten: unter Berücksichtigung der Ergebnisse vorliegender Studien ist der PSA-Wert zur Früherkennung des Prostatakarzinoms unverzichtbar.

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