Lebensstil und Krebsrisiko

Geschrieben in Aktuelles > Allgemeinmedizin am
Es gibt zunehmend Hinweise dafür, dass der Lebensstil mehr als bislang angenommen das Risiko für Krebserkrankungen deutlich beeinflusst.

Den stärksten Effekt hat, wie schon seit längerem vermutet, das Rauchen. Aber ähnlich ungünstig wirkt sich auch die Kombination von Übergewicht und Mangel an Bewegung aus.

Die Bedeutung von Alkohol für die Gesundheit muss neu bewertet werden: Ein bis zwei Gläser Wein pro Tag wirken sich wahrscheinlich positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus. Doch scheint das Risiko, an Brust- oder Darmkrebs zu erkranken, auch schon bei kleinen Mengen zuzunehmen.

Zwei große Untersuchungen in Europa und den USA liefern aktuell weitgehend übereinstimmende Ergebnisse hinsichtlich der Wechselwirkung von Gesundheit und Ernährung. Vor allem im Zusammenhang mit der Vermeidung von Krebserkrankungen sind Ernährungsgewohnheiten neu zu diskutieren. Auffallend sind zum Beispiel bis zu zehnfache Unterschiede im Auftreten einzelner Krebsarten zwischen verschiedenen Ländern, in denen der Lebensstil sich von einander deutlich unterscheidet. Dabei ist die Bedeutung der Ernährung noch nicht vollständig geklärt.

Bekannt ist das Risiko, das von gesättigten Fettsäuren ausgehend das Herz-Kreislauf-System beeinflusst. Der Verzehr von Rind-, Lamm- und Schweinefleisch muss differenzierter beurteilt werden. Rotes Fleisch und Fleischprodukte generell steigern wohl das Risiko für Darm- und Magenkrebs, aber auch jenes für Diabetes- und Herz-Kreislauf-Erkrankung wie auch für die Gesamtsterblichkeit. Der Verzehr von 80 Gramm roten Fleisches pro Tag steigert nach aktuellen Erkenntnissen das Darmkrebs-Risko um bis zu 40 Prozent. Wer hingegen Fisch und Geflügel isst, scheint das Risiko zu senken. Die Ursache für Darmkrebserkrankungen muss aber nicht allein beim Fleischverzehr zu suchen sein, denn wer viel Fleisch konsumiert, hat möglicherweise auch andere sich ungünstig auswirkende Vorlieben hinsichtlich seines Lebensstil.

Zumindest Zurückhaltung beim Alkohol kann auch vor Krebserkrankungen schützen. Das gilt sowohl für die nachgewiesenen Erkrankungen von Speiseröhren-, Rachen- oder Mundhöhlenkrebs, bei denen man durch viel Alkoholtrinken (eine Flasche Wein pro Tag) oder Rauchen das Erkrankungsrisko bis zum Hundertfachen steigert.

Der bereits oben erwähnte günstige Einfluss eines moderaten Alkoholkonsums auf Herz und Kreislauf sowie Gesamtsterblichkeit gilt keinesfalls für bösartige Erkrankungen. Mit 3 bis 4 Gläsern Wein pro Tag steigt das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, auf 40 bis 50 Prozent. Bei Brustkrebs scheint sich das Risiko pro Glas Alkohol täglich um 5 bis 8 Prozent zu erhöhen.

Die derzeitige Datenlage spricht also mit großer Wahrscheinlichkeit dafür, dass auch schon kleine aber tägliche Mengen von Alkohol zu einer erhöhten Gefahr des Auftretens von Brust-, Darm- und Leberkrebserkrankungen führen.

Weil neben Rauchen und Alkohol auch die Kombination aus Übergewicht und Bewegungsmangel sich ähnlich negativ auf das gesundheitliche Befinden und das Risiko einer Krebserkrankung auswirkt, empfiehlt die Krebspräventions-Plattform WCRF, sich zu disziplinieren, Übergewicht zu vermeiden und sich körperlich zu betätigen. Körperliche Bewegung senkt das Erkrankungsrisiko.

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